Freitag, 27. Juli 2007

Das Eitersäbel Musikvideo der Woche

IAM - Demain c'est loin

Dead Cannibals ate not only my girlfriend, they raped my dog & shaved my mother

Der folgende Eintrag wurde bereits bei Blutschwerter gepostet und wird jetzt wiedergekäut um als Auftakt für eine Sammlung von Ideen zu Horror/Splatterpunk-Rollenspielen zu dienen.

Prolog - You're tellin' me that someone runs through my city, rippin' the heart out of people and eats 'em?

Meiner Erfahrung nach gibt es ein Problem mit einem Zombieszenario: Die Spieler wissen, dass irgendwann Zombies auftauchen. Die Spannungskurve geht oftmals Richtung Null und meist spiel ich eh mit Leuten, von denen einer mindestens so viele Filme gesehen hat, dass er mir mit "Eye, das is doch voll aus Ranzige Zombies auf den Rost geknallt 6 um die Ohren haut.(Ja und meistens hat er sogar Recht) Aber da solche Leute ja meistens die Einzigen sind, die sich bereit erklären in einem Zombiespiel mitzumachen. (Jaja schon klar Vampire, Werwölfe und ähnliches Zeug sind chicker als schlurfende verwesende Typen, deren einziger Lebensinhalt Gehirrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrn(TM) is), muss man sich was einfallen lassen...

Möglichkeit 1: Shanghaien

Man erzählt den Spielern nicht, dass man AFMBE spielen wird, sondern redet sich mit fadenscheinigen Halbandeutungen raus, jedenfalls versucht man es. Spätestens nach dem ersten Zombie wird man allerdings im besten Falle böse angeguckt (ohja ich habe SpielerInnen, die mir bei jedem neuen Rollenspielabend die Ohren volljaulen "Wehe, da kommen jetzt Zombies drin vor!"), Experten nennen sowas wohl den Engel-Effekt und die meisten Spieler stehen nicht darauf verarscht zu werden.

Möglichkeit 2: Where are the Zombies, pal?

Der gewieft, gewitzt und wohlbestückte Zombiemaster lässt die Spieler ne Weile im Dunkeln, schlimmer noch, er fängt an sie zu verwirren. Gestählte Zombiespieler neigen dazu beim ersten Anzeichen von wandelnden Toten direkt in Panik zu verfallen und fachgerecht den Kopf des vermeindlichen Dead Cannibal's in bester Ash'sher Manier zu bearbeiten. Was allerdings, wenn der schlurfende Typ sich als vollgedröhnt und erst nach dem sein Gehirn über die Wand verteilt tot entpuppt? Was wenn sich die Spieler in den Dreharbeiten zu "Zombie Holocaust from outer Space" wiederfinden und nach dem die erste Kugel in einen Zombiestatistenkopf eindringt, jemand "CUT" ruft? Oder wenn sie in ein AFMBE-LARP stolpern? Und was werden die Bullen dazu sagen?
Driving Players in Paranoia for Fun & Profit macht nicht nur dem ZombieMaster Spass, nein, es fördert auch noch die Stimmung, hält die Spieler auf Trab und is gesund für die Zähne.

AKT 1: Haha, isn't that funny, dude? WHOAAAAAAAAAAAAHH, it hurts, it hurts!"

Survival Horror & Drama vs. Gore & Fun vs Splatter & Slapstick. Ben vs. Ash vs. Lionel.
Buffy vs. nein jetzt wirds albern.

Generell würde ich behaupten, dass man Zombiefilme grob in drei Sparten (na die oben genannten) unterteilen kann:

Survival Horror +/- Drama => Night of the living dead, Wodoo - Schreckensinsel der Zombies, Ein Zombie hing am Glockenseil, Dawn/Day of the Dead

Ja, ich weiß die Sparte hat nen doofen Namen, ich arbeite ja noch dran, was erwartet ihr? Ich krieg nich mal Geld für. Jedenfalls sind das die ernsthaften Filme der Sparte, je nach Gusto mit mehr oder weniger Gore. Drama & Survival Horror stehen im Vordergrund. Die Zombies zwar eine ultimative Gefahr, aber in den guten (TM) Filmen eher Beiwerk für unterschwellige Sozialkritik und Kulturpessimismus und/oder die Katastrophe, in der Joe Average sich zurechtfinden muss.

Gore & Fun => The Dead Next Door, Redneck Zombies, Shaun of the Dead, Reanimator, The Evil Dead II

Meine Lieblinge, ne gehörige Portion Gore, Zombies, Sozialkritik und das wichtigste, es ist sogar noch lustig verpackt.

Splatter & Slapstick => Braindead, Evil Dead III: Army of Darkness (ja ich weiß da kommen keine Zombies vor, es passt trotzdem), Bad Taste, TROMA(TM)-Filme

Die Zombies sind zwar immer noch eine Gefahr, aber man kann herrlich Schindluder mit ihnen und den Spielern betreiben. Es hat Gore und macht Spass, allerdings geht etwas wichtiges dabei verloren, dass im Grunde essentiell in meinen Augen für Zombie-Filme is: DIe Sozialkritik, die menschliche Komponente geht meistens ziemlich unter. Macht aber nix, is trotzdem lustig.

Jedenfalls denke ich, dass man jede AFMBE-Kampagne in eine der drei Kategorien pressen kann und dass man vorher mit den Spielern nen Konsens finden muss, was für ne Art man spielen möchte. Ich persönlich tendiere ja zu Gore&Fun. DIe Charaktere müssen der Art angepasst werden. Ash passt nicht in das zombiebelagerte Kaufhaus und Barbara würde sich in der Waldhütte auch eher schlecht als recht schlagen und müsste sich in die Opferkategorie einreihen.


AKT 2: Why I? Oh my God, why I? ARGHLLLLLLL

Die CAST, Eckpfeiler des Spiels, Abführmittel des ZM's und meistens hoffnungslos naja. Natürlich sind martialische Konzepte wichtig in einer AFMBE- Runde, aber eine Gruppe, die nur aus gepanzerten und bis an die Zähne bewaffneten Irren besteht is meist schnell im Bodycount-Fever. Ich steh eher auf Norms als auf Survivors und Inspired kann ich auf den Tod nicht ab.
Jedenfalls sollte man Spieler ermutigen coole(TM) Charaktere zu spielen, die nicht nur SOLDAT(TM) sind. (Necrophiliac, anyone?) Und nein ich habe ausdrücklich nichts gegen mit Kettensäge und Flinte bewaffnete Supermarktangestellte, so lange ihre Sprüche gut sind.
So sehr ich Laissez-Faire auch toll finde, manchmal muss man in einem so Charakterintensiven Spiel einfach ma nen Rahmen vorgeben. Optimal isses, wenn die Charaktere nen gemeinsamen Backround oder andere Gemeinsamenkeiten haben. Hey, eine Welt voller Zombies ist der feuchte Traum eines jeden Darwinisten, wieso sollte man mit Leuten zusammenarbeiten, wenn es einfacher, essensparender und unstressiger is, ihn einfach abzuknallen?

AKT 3: BRRRRRRRAAAAAAAAAAAAAIN

Und jetzt zum Kernpunkt eines jeden AFMBE-Abends: Der nette Kumpel von nebenan mit seltsamen Körpergeruch, der nur dein Bestes, nämlich dein Gekröse will.
Alle Zombie-Master kennen das Problem: Zombies sind Teil der Popkultur und die Filme vermitteln uns die unterschiedlichsten Arten von Zombies mitsamt den adäquaten Entsorgungsmöglichkeiten. Kopfschüsse, Abfackeln, Weihwasser und was weiß ich nich noch, was...

Jedenfalls denke ich, dass Zombies unterschiedlich sein müssen, auch oder vor allem in einer Kampagne. Von mir aus kann ein Virus, in einem Atommüllfass gebrannter Whiskey oder Aliens der Auslöser für Zombies sein, aber eventuell hat das auf verschiedene Menschen, verschiedene Wirkungen. Was zum Beispiel, wenn der Kopfschuss, der bei 6 Zombies wirkte, das Vieh jetzt nicht mal mehr langsamer werden lässt?

Mittwoch, 25. Juli 2007

Als die Welt noch in Ordnung war...

Die frühen Neunziger: Eso-Dancefloor; ein weißer Rapper, die niemals gerappt hat und trotzdem angesagt war; SNES & Gameboy; Radlerhosen; Bauchtaschen; Fischbretter (Skateboards)... und wir waren mittendrin. Der doofe Fasching wurde damals in meiner Schule nicht gefeiert, weil die USA in den Irak gerockert ist, im Klebstoff waren noch richtige Lösungsmittel und auch sonst war die Welt mehr als in Ordnung, Ice-T konnte noch rappen und war nirgends auf der Leinwand zu sehen, schon gar nicht in Pornos und ich sammelte meine ersten Erfahrungen auf dem heißen Terrain Sex, Drugs & Rock'n'Roll auf die ich auch besser verzichtet hätte.
Ende der Achtziger schwappte aus Amerika eine neue Welle zu uns rüber, die Transformers, MASK und dem ganzen anderen Kram gehörig in die Eier trat und dafür sorgte, dass der Pizza-Konsum unter den Kids gehörig anstieg: die Ninja-Turtles.
A
ufrecht gehende Schildkröten! Mit Ninjitsu-Skills! *wild gestikulier* Ganz grosses Völkerball...

Warum ich mir das Höschen nassmache und euch das erzähle? Palladium hatte Mitte der Achtziger ein Rolllenspiel herausgebracht "Teenage Mutant Ninja Turtles
& other Strangeness", noch lose auf den alten Comics basierend. Es sollten noch knapp zwei Jahrzehnte vergehen, bevor der Franchise mit Animationstechnik und Knubbel-Ninjas vergewaltigt wurde.


Aber zurück nach 1993: Das Leben lief nicht so wie geplant, meine damaligen Damenbekanntschaften schienen Knutschen und Händchenhalten für das höchste der Gefühle zu halten, meine Skateboardskills waren auch eher bescheiden und selbst mein jüngster Bruder polierte mir regelmässig bei "Street Fighter 2" die Fresse.(Eine Tatsache für die er bis heute noch bluten muss). Eines lauen Sommerabends als die Langeweille uns mal wieder bei den Eiern packte, selbst Basic Instinct lockte uns damals nicht mehr hinter dem Ofen vor, kam ein Freund von mir auf die grandiose Idee mal Rollenspiele auszuprobieren. Seine Brüder, die alle älter, weiser und viel cooler als wir waren, taten das schließlich auch... Nachdem alle homophoben Ressentiments ausgeräumt waren, man sich einig war, das nichts mehr ging und der Basketballplatz jetzt in der Hand von Faschos war und man sich dort besser nich blicken lassen konnte, war die Entscheidung gefallen.
Fünf Minuten später saß man ein wenig hilflos dann vor dem Buch, welches man vorsichtig beäugte... Es dauerte 2 Stunden und 2 Döner pro Nase, Tiere kamen dabei allerdings nicht zu Schaden, bis unser Kumpel, der der englischen Sprache mächtig war, sich durch das Buch gerackert hatte und wir hatten unsere sich liebenden und sorgenden Eltern darüber informiert, wo wir die Nacht verbringen würden...

Soviel dazu wie ich zum Rollenspiel gekommen bin... durch ein Lizensprodukt meiner Kindheit und nicht nur deshalb hat es TMNT verdient, dass ich fast 15 Jahre später ein paar Worte darüber verliere...

Yes we can bleed, but you can do it better...

Wie in allen(?) Paladium-Publikationen (jedenfalls sagt die Innenseite, dass es voll kompatibel mit Heroes Unlimited, Ninjas & Superspies und anderen Rollenspiel vom Verlag sei...) beruht das System auf einer Art D&D-Derivat(Es gibt sogar GESINNUNGEN!): Die Attribute werden artig ausgewürfelt, ebenso wie der Tiertypus und der Mutationsgrund (beides hat zugleich auch Einfluss auf Skills und Ausrüstung hat). Dann darf man selbst anlegen und sich mit einem Baukasten seinen Mutanten basteln, je menschenähnlicher er ist oder will man krasse PSI-Kräfte haben, umso mehr Punkte gehen dafür drauf. Übrigens ermutigt TMNT sich Teamcharaktere zu bauen, die Boni erhalten... Dann kommt die Skillauswahl und zuletzt das fröhliche Geld-für-Waffen&anderen-Kram-Eintauschen. Aufgefrischt wird das Regelwerk durch Illustrationen, die teilweise direkt aus dem Comic übernommen wurden. Ansonsten bekommt man noch Horden von Antagonisten, Charakter-Builds aus der Serie und sogar 5 Abenteuer mitgeliefert.

Was soll ich sagen, unser erstes Abenteuer hatte soviel Inhalt wie ein Bodycount-Song, wir machten eifrig Bullen, Bösewichte und unschuldige Passanten platt und bekamen am Ende die Chicks (trotz Fell).
Es war immerhin ein Anfang...
Ein halbes Jahr später konvertierten wir dann TMNT auf Cyberpunk 2020 und hatten für ein paar Jahre Spaß mit verchromten Opossums, Arasaka-Wildschweinebern und wild mit Eiergranaten um sich werfenden Entensolos...

Bigby Wolf, Nostalgie-Pippi in den Augen







Dienstag, 24. Juli 2007

Nachdem wir uns im letzten Blog dem possierlichen E-Feudalist gewidmet haben, kommen wir heute zu einer weiteren Eiterbeule der virtuellen Rollenspielszene: Rollenspieler, die glauben sie seien etwas Besonderes. Der Einfachheit halber nennen wir sie ab sofort Goombas. Klingt zwar scheiße zugegeben, aber mir fällt nichts besseres ein als: Get out of my bolidical argument! *

Das Vieh lümmelt im Grunde meist träge in den Sümpfen irgendwelcher Vampire-Threads vor sich hin, erhebt ab & an mal sein hässliches Haupt, um ein wenig herum zu blöken. Erst wenn sich die Beute in Form von politisch gar nicht mal so kontroversen Themen in Erscheinung tritt, kommt Bewegung in den aufgequollenen Körper und blitzschnell schießt es hervor um sein Revier zu markieren. Dieser uralte Beißreflex verrät dem geneigten Betrachter meist viel über das primitive Wesen des Goombas:

Basisdemokratie ist fürn Arsch, wie ich mich auszudrücken pflege.

Worin läge der Vorteil (volkswirtschaftlich, gesamtgesellschaftlich, wohlfahrtstechnisch), wenn man dummen, ungebildeten und leicht manipulierbaren Individuen noch mehr Macht gäbe und das Sankt-Florians-Prinzip zum bestimmenden Moment von Politik machte.

Angst vor dem ungewaschenen Pöbel, der abseits von Vampire-Live-Runden, SchErz-Abenden und DSA4-Piez-mit-Anfassen seine Freizeit verbringt und keine hundert Euro im Gruftie- oder Rollenspiel-Laden umme Ecke ausgibt. Ungebildet deshalb wahrscheinlich, weil er mit dem Begriff Toreador eher einen Stierkämpfer denn einen Emoelfen mit spitzen Zähnen assoziert. Leicht manipulierbar, weil er andere Ansichten vertritt und nicht automatisch vor der Obrigkeit kuscht. Menschen sind übrigens keine Ghule noch sind sie niedere Nahrungsquellen ohne Hirn. Mag sein, dass das eure kleine Wahrnehmung penetriert, deshalb noch mal zum Mitschreiben: Ihr seid keine Vampire! Schwarze Rüschen sind kein Zeichen von hoher Bildung oder ein Statussymbol in der normalen Welt…

[…] Das Kriterium "Arbeitsplatzinhaber/Einkommen" würde sicherlich keines sein, dass per dem Ziel, nur politisch geildeten Menschen das Wahlrecht zuzugestehen, Rechnung trüge.
[…]
Ich plädiere für verpflichtende (verpflichtend, falls man wählen möchte) staatsbürgerkundliche Lehrgänge für jeden Erstwähler, in den die Grundlagen unserer Demokratie gelehrt werden (Geschichte, gesetzliche Verankerungen, zentrale Prinzipien).

Politisch gebildeten Menschen? Willst du mich verarschen? In einem Forum, in dem ein nicht kleiner Teil der User damit hausieren geht, Horst Mahler nicht zu kennen, forderst du so genannte Staatsbürgertests? Vielleicht habe ich ja etwas verpennt, aber sollte in einer Demokratie nicht JEDER wählen dürfen? Wie sähen denn solche Tests aus, damit die dir unliebsamen Bürgerinnen und Bürger aussortiert werden könnten?

„Was ist die Camarilla?“

„Erläutern sie die Vorteile des Prinzensystems in Differenz zum Sabbath!“

Ich erwähnte es ja bereits, aber gerne noch mal zum Mitschreiben: Nur weil Du hunderte schlecht geschriebener Bücher über Vampire dein Eigen nennst und du sie auch alle gelesen hast, bist du weder schlau noch gebildet. Deshalb eine Bitte, tu nicht so. Vielleicht reicht das BlaBla in deinen Kreisen aus, um als Checker anerkannt zu werden, mir und wahrscheinlich nicht nur mir alleine, verursacht es eher Darmverschluss…

The Guy with Pencils in his Eyes, dem Magengeschwür nahe…

* Dank an Skyrock für die Goomba-Idee

Montag, 23. Juli 2007

B! - Ein Forum sucht seine Oligarchen

B! - ein Forum sucht seine Oligarchen

B! steht übrigens für Blutschwerter, klingt martialisch, isses aber nich. Im Grunde verbirgt sich hinter dem Namen eine der größten Rollenspiel-Communities im deutschsprachigen Raum, die so ziemlich jedes System bedient, das zurzeit die Runde macht.

RoRollenspiele, die zarteste Versuchung für Eskapisten seit der Illegalisierung von spannenden Drogen, sind nicht gerade das, was man ein Mainstream-Hobby nennen würde; gerade wohl deshalb halten sich einige der eher abstruseren Vertreter der Szene gerne für gebildeter, kreativer oder Gott bewahre als etwas Besonderes im Vergleich zum Durchschnitt. Spätestens nach der dritten Kurzgeschichte, dem ersten lyrischen Erguss oder dem fünften Post solcher Menschen bemerkt man allerdings einige Unannehmlichkeiten:

Lesen (eine Voraussetzung für das Hobby) bildet nicht unbedingt.

Die Tatsache, dass man Worte aneinanderreihen kann und ihnen einen pathetischen Emo-Überguss verpasst, macht einen nicht kreativ und schon gar nicht zu einem Künstler.

Auf andere Subkulturen und Szenen herabzuschauen, weil sie tiefer im Mainstream verankert sind und nicht ihre Nachmittage mit Latexschwertern oder Vampirzähnen verbringen, macht einen nicht zu einem besonderen Menschen.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass solche Leute nicht unbedingt eine angenehme Gesellschaft darstellen, vielleicht ein, zwei Probleme mit sich selbst und der Welt haben und dass man sie nicht in Machtfunktionen stecken sollte. Nicht gerade wenige dieser Personen entfliehen ihrem Alltag und spielen meist Charaktere, die in irgendwelchen feudalen Strukturen verankert sind; im Grunde nichts Verwerfliches, allerdings scheint den meisten der Spagat zwischen Scheinwelt und Schweinewelt nicht zu glücken. So etwas lässt sich glücklicher Weise meist geschickt ignorieren, allerdings wenn sie auch nur virtuell in Positionen rücken, die ihnen Macht verleihen, dann entwickeln sich daraus Probleme:

Langsam im Kopf, schnell am Drücker oder das Wesen einiger Moderatoren in B!

Nach der wiederholten unkommentierten Schließung eines Threads, stellte ein User die nicht gänzlich unberechtigte Frage, wieso man denn nicht wenigstens eine kurze Begründung zusammen mit der Schließung posten könne.

Prompt zauberte einer der Moderatoren, der damit im Grunde nichts zu tun hatte, aber trotzdem scheinbar in Erklärungsnot geriet, eine Antwort:

Der Thread wurde geschlossen weil das Team das so entschieden hat.

Ihr könnt nicht erwarten, dass jedesmal ein ganzer Roman als Begründung geschrieben wird. Zumal das (leider) bei manchen Usern oft den Anschein einer Rechtfertigung erweckt anstatt den einer Erklärung. Erklärungen sind keine Diskussionsgrundlage, Rechtfertigungen schon. Wenn ein Thread geschlossen wird ist das keine Entscheidung die im Forum zur Diskussion gestellt wird. Wenn jemand wissen will "Warum" empfehle ich, dem entsprechenden Mod eine PM zu schicken, dann kann das ganze erklärt werden ohne in neue Diskussionen über was man schreiben kann und was nicht auszuarten.

Der Thread wurde also geschlossen, weil das TEAM™ es so entschieden hat: Das Team, im Grunde nichts anderes als der Zusammenschluss von Moderatoren und Admins, wird gerne und häufig als Entität in den Raum gerotzt. Damit lässt sich also alles erklären, ohne auch nur das Geringste zu erklären. Denn die Vernetzung und Kommunikation findet in einem eigenen Bereich statt, zu dem nur Angehörige des Teams Zugang und Leserechte haben; es gibt so gut wie keine öffentlichen Richtlinien, nach denen die ominöse Entität handelt. Transparenz ist scheinbar etwas was dem Mob passiert. Gönnerhaft wird darauf verwiesen, dass ja User Anstoß an Löschungen, Schließungen und Verwarnungen nehmen und sogar darüber diskutieren könnten. Ein Alptraum in Braun. Der gemeine User hat zu kuschen, Entscheidungen einfach hinzunehmen und im Zweifelsfall einen der virtuellen Halbgötter anzuschreiben, damit, dann je nach Gusto eventuell eine Begründung geliefert wird, die allerdings auch nicht ihren Weg in die allgemeine Diskussion zu finden hat. Scheinbar zaubert der Gedanke an einen demokratischen Diskurs oder gar der Partizipation gemeiner User dem ein oder anderen Moderatoren braune Flecken in die Unterplinte.

Es wird sogar noch besser:

Nachdem der fragenstellende User eine Antwort geschrieben hat, in der einiges zurecht gerückt wird, und darauf verweist, dass er dazu nichts mehr zu sagen hätte, antwortet unser Moderator der Herzen:

Schön. Freut mich.

Was ist dein gottverdammtes Problem? Angst davor, dass jemand an deinem Stühlchen sägen könnte, von deinem Breichen fressen könnte und in deinem Bettchen schlafen könnte? Schiere Ignoranz? Oder einfach nur Scheiße im Kopf?

Wenn es dich wirklich interessiert frag per PM. Wenn Du eine Diskussionsgrundlage haben willst: Vergiss es.

Eloquente Antwort, DISKUSSION NICHT ERWÜNSCHT, SCHWEINEFICKER! Ansonsten käm der Mob noch auf den Gedanken, dass man ja mitbestimmen könne, dass man auf einmal die Tatsache gewahr werden könne, dass das Forum nicht nur Dienst am User sei, sondern, dass der User, der oftmals sich kreativ einbringt, auch einen Dienst am Forum leistet. Dann könnte ja die komplette Machtpyramide zusammenbrechen, man wäre nicht mehr wer, nur einer von Vielen - der Alptraum des modernen E-Feudalist.

Oder um es mal anders zu formulieren: Die User bei denen das als mangelnde Transparenz angesehen wird sind wohl entweder zu faul nachzufragen (denn ich hab auf meine Fragen warum dieser oder jener Thread geschlossen wurde noch immer Antworten bekommen, solange ich das nicht in einem "lasst uns drüber Diskutieren ob die Mods ihren Job so machen wie ICH das will"-Thread sondern per PM gemacht habe) oder es geht ihnen genau darum jede Entscheidung der Moderatoren diskutieren und absegnen zu dürfen/müssen.

Zur "kurzen" Erklärung: Kurze Erklärungen ziehen fragen nach sich die dann entweder Diskussionen oder lange Erklärungen und Diskussionen nach sich ziehen. Dieser Thread ist ein gutes Beispiel. [Moderator 2]hat eine Erklärung abgegeben und [x-beliebiger User] und andere sehen sich dann gleich bemüßigt Kommentare abzugeben ob das eine gute/hinreichende/rechtfertigende Erklärung war. Ich hatte mir auch überlegt etwas zur weiteren Erklärung zu schreiben, aber das wäre dann einfach in weitere Meinungsäußerungen ob Ihr das für gerechtfertigt haltet oder nicht ausgeartet und das ist meiner Meinung nach fruchtlos.

Der Alptraum wird endlich ausgesprochen - die Angst vorm unbekannten User, der an der Moderation mitbestimmen will, der Entscheidungen aufgrund von Konsens, meinetwegen auch Mehrheitsbescheid, treffen will. Schock schwere Not, eventuell könnte man ja auf die Idee kommen, seine Moderatoren zu wählen, das ginge wahrlich zu weit, sind wir denn hier in der Birnenrepublik? Eine Legitimierung der Moderation von Seiten der Userschaft ist fruchtlos, nicht erwünscht und eh was für Schmalspur-Liberale.

Ich habs gesagt bevor ich Mod auf Probe war und ich stehe dazu auch weiterhin. Ein Forum ist KEINE Demokratie wo der Betreiber oder die Moderatoren sich zu RECHTFERTIGEN oder ERKLÄREN haben, außer vor dem Betreiber und den anderen Mods. Das ist ein Fakt - alles andere ist Schönrednerei. Wenn man im Forum von jemand anderem Posted unterliegt man dessen Regeln. Dazu gehört nunmal das Mods Threads schliessen und dass es dazu oft mehr Meinungen als User gibt. Wenn das Forum hier zu restriktiv ist, werden die Leute gehen die das stört. Wenn das Forum zu wenig restriktiv ist gehen die Leute die das stört genauso.

Moderator auf Probe? Das erklärt die Schleimscheißerei!

And I saw a pale horse, and the one who sat on him was named "Democracy" and Hell followed along with him…

Ein Forum in einem Staat, der auf der FDGO beruht und mehr oder minder bemüht diese auch durchzusetzen, DEMOKRATIE zu fordern, ist albern. Wieso das so ist, weiß nur der liebe Moderator, der nun brav „auf Team-Linie“ ist und das auch gerne zugibt, auch wenn er sich ansonsten als Musterdemokrat, Chefrelativierer und Mitteextremist zu profilieren versucht. Der Hinweis, dass man beim Posten obskuren Regeln unterliegt, bringt da eher weniger Licht ins Dunkel, weil eigentlich gibt es auch in der Demokratie Gesetze. Und der Umstand, dass man repressionsgeilen Usern den Vorzug gibt, zeigt wessen geistige Kinder unser lieber Mod und ein großer Teil des Teams doch sind.

Also: Erklärung: Der Thread ist zu weil das Team das so entschieden hat. Und wer wissen will, warum das Team das so entschieden hat sollte das Team fragen, per PM.

Hoffe damit ist der Vorwurf mangelnder Transparenz geklärt.

Dem ganzen lässt sich wohl kaum noch etwas hinzufügen… „Jaja, total verklärt das janze, wa? Ick koof mein Bier bei Lehmann, wa? Knorke, Alter…“

Genau 43 Minuten später steigt auch der Betreiber des Forums, ein Kuscheldrache oberster Liga, dessen Benutzertitel witziger weise auch „Gott“ ist, vom Himmel herab, um in gewohnter Manier das Thema zu schließen. Ein scheinbar mühsam antrainierter Beißreflex, der sich als roter Faden durch die Geschichte des Forums zieht.

„Wenn sie kein Mitbestimmungsrecht haben, sollen sie doch Scheiße fressen…“

Goldilocks, kopflos…