Samstag, 27. Oktober 2007
Mittwoch, 24. Oktober 2007
Feyerabend dem ist Lustig
Oder einfacher gesagt: Rollo-Theorie, ich will auch mal ran.
Im Grunde ist die Rollenspieltheorie etwas Wunderbares: Sie liefert dem interessierten Rolloisten Werkzeuge, um Rollenspiele zu analysieren, aus der Analyse einen Spielstil ableiten zu können und daraus eine persönliche Wertung zu konstruieren. Kurz gesagt, ich nehme mir ein X-beliebiges Rollenspiel, nennen wir es doch einfach Anus Rohypnol und zerren eine beliebige Theorie heran, nennen wir sie in unserem Fallbeispiel: ARSE (Augmented Roleplaying Session Exterminator). Wir knöpfen uns also zunächst die Regeln vor, schlagen the "Heroic ARSE-Bandit Guide" auf und stellen fest, dass Anus Rohypnol auf ganzer Linie versagt: Die Charaktergenerierung ist unbalanced, in actionlastigen Situationen schläft einem die linke Arschbacke ein und der Spielleiter, wahrscheinlich "Herold of Dateraping" genannt, ist der Chef und die Spieler nur ein Haufen Deppen, die entweder Masochisten sind oder Leute, die nichts Besseres zu tun haben. Will man ganz genau sein, schaut man sich an, inwieweit die Regeln mit dem Fluff ineinandergreifen, auch hier nehmen wir einfach an, dass sie es nicht tun. Anus Rohypnol strotzt angeblich vor kewlen Powerz und Catfights unter der Gürtellinie - nichts davon findet sich in den Regeln wieder - die POWERZ entpuppen sich als frisierte Skills, die eigentlich jeder Depp bis auf die SC's besser kann, während es nicht einmal ansatzweise Regeln für Catfights gibt, hellfuck es gibt nicht mal einen Nahkampfmodifikator für Schlamm. Gepaart ist das ganze mit der Tatsache, dass das Spiel Railroading und Spielleiterwillkür nicht nur okay findet, sondern sie auch mit gewissen Regelmechanismen füttert - es ist also scheißegal, wie gut der Spieler würfelt, der Spielleiter kann jederzeit die kackbraune Regel anwenden, die einem flüstert: Die Geschichte/Abenteuer/Szenario sind wichtiger als das Wohlgefühl der Deppen, die dich dazu zwingen hier zu sitzen.
ARSE liefert mir hier also das Prädikat: SchmErZ (Schmierige ErbsenZählerei), aber hey ich wollte doch was anderes: was mit Catfights, tätowierten Ludern und natürlich Schlamm. So gesehen hat mir ARSE das nötige Werkzeug gegeben um dem näxten Fanboy eins auf den Sack zu geben. Früher sagte man einfach: Dein Pet-System is voll für'n Arsch! Heute neigt man eher dazu seinem Gegenüber haufenweise Akronyme in den Rachen zu stecken, bis dieser an seinem selbstgefälligen Scheißsystem erstickt.
Ein anderes Beispiel, nennen wir es "ZjÖoWWL" ("Zahlenjonglierer ÖffentlichesOnanieren WeltWirtschaftskunde"), im Grunde eine wunderbare Idee, auch hier wird einem das Material in die Griffel gedrückt, um ein System/Setting auseinander zudröseln und in Kategorien zu packen, wieder um seinen persönlichen Spielstil zu finden und Spiele zu suchen, die genau das reproduzieren.
Mehr noch Rollenspieltheorie liefert Ideen, Anstöße und Mechanismen, die es einem erlauben sein Rollenspiel zu verbessern, überhaupt einmal über seine Runden nachzudenken, wo genau was überhaupt fehlt und dort genau einzuhaken und zu feilen.
Soviel zum Positiven, was allerdings ein wenig bitter aufstößt ist eine Entwicklung, die man aus anderen Bereichen kennt und die dankenswerter Weise so ziemlich alle kommunistischen Zirkel ab '68 in die Bedeutungslosigkeit trieb. Ich spreche nicht von Achselhaar-Frisuren, unrasierten Beinen und dem Bedürfnis, alles was man als "cool" bezeichnen wollte, "proletarisch" zu nennen, nein die Rede ist von putzigen kleinen Menschenhaufen, die die Frage nach der Weltrevolution an der jeweilligen Theorie mitsamt passendem Konterfei festmachten. Und so etwas ähnliches findet sich verstärkt bei den Rollo-Theoretikern, bzw. ihren Gegnern. Da wird zum Beispiel gerne mal die Verleumdungskeule ausgepackt und Geschichten erzählt, wer wo genau gesperrt oder rausgeschmissen wurde. Eingeweihte Beobachter der autonomen Szene werden genau hier den Vergewaltigungsvorwurf trapsen hören, bewiesen muss erstmal gar nix werden, Hauptsache man pisst seinen Gegner tierisch an und diskreditiert ihn. Aber auch ansonsten spielt man das lustige Betonhirsen-Spiel, egal ob eine Theorie irgendwann mal einen vernünftigen Gedanken artikuliert, es muss schlecht sein, weil er aus der ARSE-Ecke kommt und schon alleine deshalb nicht auf den persönlichen Speiseplan passt und man lieber viel TRUER(tm) isst. Der Hase versteckt sich oftmals in den einzelnen Theorien, die neben dem erwähnten Werkzeug natürlich gleichzeitig eine Wertung gratis mitliefern. Ich denke zum Beispiel an GNS, wo verkürzt ausgedrückt die narrative Spielweise als die Höchste angepriesen wird, aber auch an andere Diskussionen, die andere Spielweisen abwerten. Ohne in den Hippierefrain "Jeder soll es so machen, so lange er Spaß dabei hat" zu verfallen, muss man doch feststellen, dass so etwas in einer angeblich wissenschaftlichen Theorie nichts zu suchen hat. Seine Schlüsse daraus zu ziehen und festzustellen, dass das gerade der dümmste Bumpfuck seit F.A.N.A.L. ist, kann man auch alleine und dazu braucht man keine Theorie, die den einzelnen Stilen eine Beurteilung zuordnen. Und genau das erwarte ich von Theorien: methodische Herangehensweisen, keine Wertigkeitstabellen.
Im Grunde ist die Rollenspieltheorie etwas Wunderbares: Sie liefert dem interessierten Rolloisten Werkzeuge, um Rollenspiele zu analysieren, aus der Analyse einen Spielstil ableiten zu können und daraus eine persönliche Wertung zu konstruieren. Kurz gesagt, ich nehme mir ein X-beliebiges Rollenspiel, nennen wir es doch einfach Anus Rohypnol und zerren eine beliebige Theorie heran, nennen wir sie in unserem Fallbeispiel: ARSE (Augmented Roleplaying Session Exterminator). Wir knöpfen uns also zunächst die Regeln vor, schlagen the "Heroic ARSE-Bandit Guide" auf und stellen fest, dass Anus Rohypnol auf ganzer Linie versagt: Die Charaktergenerierung ist unbalanced, in actionlastigen Situationen schläft einem die linke Arschbacke ein und der Spielleiter, wahrscheinlich "Herold of Dateraping" genannt, ist der Chef und die Spieler nur ein Haufen Deppen, die entweder Masochisten sind oder Leute, die nichts Besseres zu tun haben. Will man ganz genau sein, schaut man sich an, inwieweit die Regeln mit dem Fluff ineinandergreifen, auch hier nehmen wir einfach an, dass sie es nicht tun. Anus Rohypnol strotzt angeblich vor kewlen Powerz und Catfights unter der Gürtellinie - nichts davon findet sich in den Regeln wieder - die POWERZ entpuppen sich als frisierte Skills, die eigentlich jeder Depp bis auf die SC's besser kann, während es nicht einmal ansatzweise Regeln für Catfights gibt, hellfuck es gibt nicht mal einen Nahkampfmodifikator für Schlamm. Gepaart ist das ganze mit der Tatsache, dass das Spiel Railroading und Spielleiterwillkür nicht nur okay findet, sondern sie auch mit gewissen Regelmechanismen füttert - es ist also scheißegal, wie gut der Spieler würfelt, der Spielleiter kann jederzeit die kackbraune Regel anwenden, die einem flüstert: Die Geschichte/Abenteuer/Szenario sind wichtiger als das Wohlgefühl der Deppen, die dich dazu zwingen hier zu sitzen.
ARSE liefert mir hier also das Prädikat: SchmErZ (Schmierige ErbsenZählerei), aber hey ich wollte doch was anderes: was mit Catfights, tätowierten Ludern und natürlich Schlamm. So gesehen hat mir ARSE das nötige Werkzeug gegeben um dem näxten Fanboy eins auf den Sack zu geben. Früher sagte man einfach: Dein Pet-System is voll für'n Arsch! Heute neigt man eher dazu seinem Gegenüber haufenweise Akronyme in den Rachen zu stecken, bis dieser an seinem selbstgefälligen Scheißsystem erstickt.
Ein anderes Beispiel, nennen wir es "ZjÖoWWL" ("Zahlenjonglierer ÖffentlichesOnanieren WeltWirtschaftskunde"), im Grunde eine wunderbare Idee, auch hier wird einem das Material in die Griffel gedrückt, um ein System/Setting auseinander zudröseln und in Kategorien zu packen, wieder um seinen persönlichen Spielstil zu finden und Spiele zu suchen, die genau das reproduzieren.
Mehr noch Rollenspieltheorie liefert Ideen, Anstöße und Mechanismen, die es einem erlauben sein Rollenspiel zu verbessern, überhaupt einmal über seine Runden nachzudenken, wo genau was überhaupt fehlt und dort genau einzuhaken und zu feilen.
Soviel zum Positiven, was allerdings ein wenig bitter aufstößt ist eine Entwicklung, die man aus anderen Bereichen kennt und die dankenswerter Weise so ziemlich alle kommunistischen Zirkel ab '68 in die Bedeutungslosigkeit trieb. Ich spreche nicht von Achselhaar-Frisuren, unrasierten Beinen und dem Bedürfnis, alles was man als "cool" bezeichnen wollte, "proletarisch" zu nennen, nein die Rede ist von putzigen kleinen Menschenhaufen, die die Frage nach der Weltrevolution an der jeweilligen Theorie mitsamt passendem Konterfei festmachten. Und so etwas ähnliches findet sich verstärkt bei den Rollo-Theoretikern, bzw. ihren Gegnern. Da wird zum Beispiel gerne mal die Verleumdungskeule ausgepackt und Geschichten erzählt, wer wo genau gesperrt oder rausgeschmissen wurde. Eingeweihte Beobachter der autonomen Szene werden genau hier den Vergewaltigungsvorwurf trapsen hören, bewiesen muss erstmal gar nix werden, Hauptsache man pisst seinen Gegner tierisch an und diskreditiert ihn. Aber auch ansonsten spielt man das lustige Betonhirsen-Spiel, egal ob eine Theorie irgendwann mal einen vernünftigen Gedanken artikuliert, es muss schlecht sein, weil er aus der ARSE-Ecke kommt und schon alleine deshalb nicht auf den persönlichen Speiseplan passt und man lieber viel TRUER(tm) isst. Der Hase versteckt sich oftmals in den einzelnen Theorien, die neben dem erwähnten Werkzeug natürlich gleichzeitig eine Wertung gratis mitliefern. Ich denke zum Beispiel an GNS, wo verkürzt ausgedrückt die narrative Spielweise als die Höchste angepriesen wird, aber auch an andere Diskussionen, die andere Spielweisen abwerten. Ohne in den Hippierefrain "Jeder soll es so machen, so lange er Spaß dabei hat" zu verfallen, muss man doch feststellen, dass so etwas in einer angeblich wissenschaftlichen Theorie nichts zu suchen hat. Seine Schlüsse daraus zu ziehen und festzustellen, dass das gerade der dümmste Bumpfuck seit F.A.N.A.L. ist, kann man auch alleine und dazu braucht man keine Theorie, die den einzelnen Stilen eine Beurteilung zuordnen. Und genau das erwarte ich von Theorien: methodische Herangehensweisen, keine Wertigkeitstabellen.
Montag, 22. Oktober 2007
E! Briefe an seine Leser
Liebe Felice,
mit Bedauern musste ich von einem Dritten (nicht drittklassigen) erfahren, dass du ein unartiges äh Mädchen warst und heimlich meinen Blog gelesen hast. Du weißt doch sicherlich, dass man davon nicht nur krumme Finger und einen krummen Rücken bekommt, sondern auch Gefahr läuft blind zu werden. Nichtsdestotrotz ein Fleißkärtchen meinerseits, auch für deinen wunderbaren Gedanken rechtliche Schritte gegen mich einleiten zu wollen.
Allerdings betrübt es mich doch, dass mein Charisma scheinbar durch den Äther zu pulsieren scheint und dich daran gehindert hat, wie ein echter Kerl mir persönlich mit dem Anwalt zu drohen!
Nun bin ich ja kein Unmensch und habe die von Dir beanstandete Sache natürlich entfernt, allerdings hätte es da keine Drohung benötigt, sondern ein artiges Bitte (von mir aus auch mit Sahne oben drauf).
Betrübt und Hoffnungsvoll
dein Peter Lustig
mit Bedauern musste ich von einem Dritten (nicht drittklassigen) erfahren, dass du ein unartiges äh Mädchen warst und heimlich meinen Blog gelesen hast. Du weißt doch sicherlich, dass man davon nicht nur krumme Finger und einen krummen Rücken bekommt, sondern auch Gefahr läuft blind zu werden. Nichtsdestotrotz ein Fleißkärtchen meinerseits, auch für deinen wunderbaren Gedanken rechtliche Schritte gegen mich einleiten zu wollen.
Allerdings betrübt es mich doch, dass mein Charisma scheinbar durch den Äther zu pulsieren scheint und dich daran gehindert hat, wie ein echter Kerl mir persönlich mit dem Anwalt zu drohen!
Nun bin ich ja kein Unmensch und habe die von Dir beanstandete Sache natürlich entfernt, allerdings hätte es da keine Drohung benötigt, sondern ein artiges Bitte (von mir aus auch mit Sahne oben drauf).
Betrübt und Hoffnungsvoll
dein Peter Lustig
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