B! - ein Forum sucht seine Oligarchen
B! steht übrigens für Blutschwerter, klingt martialisch, isses aber nich. Im Grunde verbirgt sich hinter dem Namen eine der größten Rollenspiel-Communities im deutschsprachigen Raum, die so ziemlich jedes System bedient, das zurzeit die Runde macht.
RoRollenspiele, die zarteste Versuchung für Eskapisten seit der Illegalisierung von spannenden Drogen, sind nicht gerade das, was man ein Mainstream-Hobby nennen würde; gerade wohl deshalb halten sich einige der eher abstruseren Vertreter der Szene gerne für gebildeter, kreativer oder Gott bewahre als etwas Besonderes im Vergleich zum Durchschnitt. Spätestens nach der dritten Kurzgeschichte, dem ersten lyrischen Erguss oder dem fünften Post solcher Menschen bemerkt man allerdings einige Unannehmlichkeiten:
Lesen (eine Voraussetzung für das Hobby) bildet nicht unbedingt.
Die Tatsache, dass man Worte aneinanderreihen kann und ihnen einen pathetischen Emo-Überguss verpasst, macht einen nicht kreativ und schon gar nicht zu einem Künstler.
Auf andere Subkulturen und Szenen herabzuschauen, weil sie tiefer im Mainstream verankert sind und nicht ihre Nachmittage mit Latexschwertern oder Vampirzähnen verbringen, macht einen nicht zu einem besonderen Menschen.
Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass solche Leute nicht unbedingt eine angenehme Gesellschaft darstellen, vielleicht ein, zwei Probleme mit sich selbst und der Welt haben und dass man sie nicht in Machtfunktionen stecken sollte. Nicht gerade wenige dieser Personen entfliehen ihrem Alltag und spielen meist Charaktere, die in irgendwelchen feudalen Strukturen verankert sind; im Grunde nichts Verwerfliches, allerdings scheint den meisten der Spagat zwischen Scheinwelt und Schweinewelt nicht zu glücken. So etwas lässt sich glücklicher Weise meist geschickt ignorieren, allerdings wenn sie auch nur virtuell in Positionen rücken, die ihnen Macht verleihen, dann entwickeln sich daraus Probleme:
Langsam im Kopf, schnell am Drücker oder das Wesen einiger Moderatoren in B!
Nach der wiederholten unkommentierten Schließung eines Threads, stellte ein User die nicht gänzlich unberechtigte Frage, wieso man denn nicht wenigstens eine kurze Begründung zusammen mit der Schließung posten könne.
Prompt zauberte einer der Moderatoren, der damit im Grunde nichts zu tun hatte, aber trotzdem scheinbar in Erklärungsnot geriet, eine Antwort:
Der Thread wurde geschlossen weil das Team das so entschieden hat.
Ihr könnt nicht erwarten, dass jedesmal ein ganzer Roman als Begründung geschrieben wird. Zumal das (leider) bei manchen Usern oft den Anschein einer Rechtfertigung erweckt anstatt den einer Erklärung. Erklärungen sind keine Diskussionsgrundlage, Rechtfertigungen schon. Wenn ein Thread geschlossen wird ist das keine Entscheidung die im Forum zur Diskussion gestellt wird. Wenn jemand wissen will "Warum" empfehle ich, dem entsprechenden Mod eine PM zu schicken, dann kann das ganze erklärt werden ohne in neue Diskussionen über was man schreiben kann und was nicht auszuarten.
Der Thread wurde also geschlossen, weil das TEAM™ es so entschieden hat: Das Team, im Grunde nichts anderes als der Zusammenschluss von Moderatoren und Admins, wird gerne und häufig als Entität in den Raum gerotzt. Damit lässt sich also alles erklären, ohne auch nur das Geringste zu erklären. Denn die Vernetzung und Kommunikation findet in einem eigenen Bereich statt, zu dem nur Angehörige des Teams Zugang und Leserechte haben; es gibt so gut wie keine öffentlichen Richtlinien, nach denen die ominöse Entität handelt. Transparenz ist scheinbar etwas was dem Mob passiert. Gönnerhaft wird darauf verwiesen, dass ja User Anstoß an Löschungen, Schließungen und Verwarnungen nehmen und sogar darüber diskutieren könnten. Ein Alptraum in Braun. Der gemeine User hat zu kuschen, Entscheidungen einfach hinzunehmen und im Zweifelsfall einen der virtuellen Halbgötter anzuschreiben, damit, dann je nach Gusto eventuell eine Begründung geliefert wird, die allerdings auch nicht ihren Weg in die allgemeine Diskussion zu finden hat. Scheinbar zaubert der Gedanke an einen demokratischen Diskurs oder gar der Partizipation gemeiner User dem ein oder anderen Moderatoren braune Flecken in die Unterplinte.
Es wird sogar noch besser:
Nachdem der fragenstellende User eine Antwort geschrieben hat, in der einiges zurecht gerückt wird, und darauf verweist, dass er dazu nichts mehr zu sagen hätte, antwortet unser Moderator der Herzen:
Schön. Freut mich.
Was ist dein gottverdammtes Problem? Angst davor, dass jemand an deinem Stühlchen sägen könnte, von deinem Breichen fressen könnte und in deinem Bettchen schlafen könnte? Schiere Ignoranz? Oder einfach nur Scheiße im Kopf?
Wenn es dich wirklich interessiert frag per PM. Wenn Du eine Diskussionsgrundlage haben willst: Vergiss es.
Eloquente Antwort, DISKUSSION NICHT ERWÜNSCHT, SCHWEINEFICKER! Ansonsten käm der Mob noch auf den Gedanken, dass man ja mitbestimmen könne, dass man auf einmal die Tatsache gewahr werden könne, dass das Forum nicht nur Dienst am User sei, sondern, dass der User, der oftmals sich kreativ einbringt, auch einen Dienst am Forum leistet. Dann könnte ja die komplette Machtpyramide zusammenbrechen, man wäre nicht mehr wer, nur einer von Vielen - der Alptraum des modernen E-Feudalist.
Oder um es mal anders zu formulieren: Die User bei denen das als mangelnde Transparenz angesehen wird sind wohl entweder zu faul nachzufragen (denn ich hab auf meine Fragen warum dieser oder jener Thread geschlossen wurde noch immer Antworten bekommen, solange ich das nicht in einem "lasst uns drüber Diskutieren ob die Mods ihren Job so machen wie ICH das will"-Thread sondern per PM gemacht habe) oder es geht ihnen genau darum jede Entscheidung der Moderatoren diskutieren und absegnen zu dürfen/müssen.
Zur "kurzen" Erklärung: Kurze Erklärungen ziehen fragen nach sich die dann entweder Diskussionen oder lange Erklärungen und Diskussionen nach sich ziehen. Dieser Thread ist ein gutes Beispiel. [Moderator 2]hat eine Erklärung abgegeben und [x-beliebiger User] und andere sehen sich dann gleich bemüßigt Kommentare abzugeben ob das eine gute/hinreichende/rechtfertigende Erklärung war. Ich hatte mir auch überlegt etwas zur weiteren Erklärung zu schreiben, aber das wäre dann einfach in weitere Meinungsäußerungen ob Ihr das für gerechtfertigt haltet oder nicht ausgeartet und das ist meiner Meinung nach fruchtlos.
Der Alptraum wird endlich ausgesprochen - die Angst vorm unbekannten User, der an der Moderation mitbestimmen will, der Entscheidungen aufgrund von Konsens, meinetwegen auch Mehrheitsbescheid, treffen will. Schock schwere Not, eventuell könnte man ja auf die Idee kommen, seine Moderatoren zu wählen, das ginge wahrlich zu weit, sind wir denn hier in der Birnenrepublik? Eine Legitimierung der Moderation von Seiten der Userschaft ist fruchtlos, nicht erwünscht und eh was für Schmalspur-Liberale.
Ich habs gesagt bevor ich Mod auf Probe war und ich stehe dazu auch weiterhin. Ein Forum ist KEINE Demokratie wo der Betreiber oder die Moderatoren sich zu RECHTFERTIGEN oder ERKLÄREN haben, außer vor dem Betreiber und den anderen Mods. Das ist ein Fakt - alles andere ist Schönrednerei. Wenn man im Forum von jemand anderem Posted unterliegt man dessen Regeln. Dazu gehört nunmal das Mods Threads schliessen und dass es dazu oft mehr Meinungen als User gibt. Wenn das Forum hier zu restriktiv ist, werden die Leute gehen die das stört. Wenn das Forum zu wenig restriktiv ist gehen die Leute die das stört genauso.
Moderator auf Probe? Das erklärt die Schleimscheißerei!
And I saw a pale horse, and the one who sat on him was named "Democracy" and Hell followed along with him…
Ein Forum in einem Staat, der auf der FDGO beruht und mehr oder minder bemüht diese auch durchzusetzen, DEMOKRATIE zu fordern, ist albern. Wieso das so ist, weiß nur der liebe Moderator, der nun brav „auf Team-Linie“ ist und das auch gerne zugibt, auch wenn er sich ansonsten als Musterdemokrat, Chefrelativierer und Mitteextremist zu profilieren versucht. Der Hinweis, dass man beim Posten obskuren Regeln unterliegt, bringt da eher weniger Licht ins Dunkel, weil eigentlich gibt es auch in der Demokratie Gesetze. Und der Umstand, dass man repressionsgeilen Usern den Vorzug gibt, zeigt wessen geistige Kinder unser lieber Mod und ein großer Teil des Teams doch sind.
Also: Erklärung: Der Thread ist zu weil das Team das so entschieden hat. Und wer wissen will, warum das Team das so entschieden hat sollte das Team fragen, per PM.
Hoffe damit ist der Vorwurf mangelnder Transparenz geklärt.
Dem ganzen lässt sich wohl kaum noch etwas hinzufügen… „Jaja, total verklärt das janze, wa? Ick koof mein Bier bei Lehmann, wa? Knorke, Alter…“
Genau 43 Minuten später steigt auch der Betreiber des Forums, ein Kuscheldrache oberster Liga, dessen Benutzertitel witziger weise auch „Gott“ ist, vom Himmel herab, um in gewohnter Manier das Thema zu schließen. Ein scheinbar mühsam antrainierter Beißreflex, der sich als roter Faden durch die Geschichte des Forums zieht.
„Wenn sie kein Mitbestimmungsrecht haben, sollen sie doch Scheiße fressen…“
Goldilocks, kopflos…
12 Kommentare:
Huch!
Johnny Cash.
Weiter so.
Kommentarfunktion wurde auf öffentlich geschaltet... ich dachte das wär automatisch... *grummelknirsch*
Treffende Analyse! Im Thread nebenan noch großartig über Demokratie zu fabulieren und dann in bester dumm-deutscher Manier kritische (also unliebsame) User abzubügeln, zeigt schon von einer unglaublichen Ignoranz und Kaltschnäuzigkeit.
die Demokratie-Diskussion hab ich auf dem Schirm und wird verwurstelt...
Das ist doch in allen Webforen so.
Solange es auf B! nicht wie im GFF kommt, dass man dafür gebannt werden kann mit der Ex des Admins zu gehen, oder wie auf RPG.net, wo jeder der sich gegen die Petsysteme der Modclique äußert rausgemobbt wird (nebst vielen anderen Häßlichkeiten), wird es meine Hauptbasis in Sachen Webforen bleiben.
Und wenigstens in den interessanten Bereichen hält sich die Modwillkür zurück. Diejenigen ich als ungeeignet für das Modamt betrachtet agieren mehr in den Kommjunitie-Ecken als in den eigentlichen Rollenspielbereichen.
Das stimmt zwar, aber gerade in den Kommjunitie-Bereichen finden halt die kontroversen Diskussionen statt. Gerade dort braucht es Moderatoren mit Verstand und Fingerspitzengefühl.
Gut, dass es noch andere technologische Grundlagen gibt. Wenn es Euch ernst wäre mit der Ablehnung des antidemokratischen Prinzips, ihr würdet in drsrm posten…
Wenn dort noch was los wäre würde ich das vielleicht sogar machen... Wobei Steppenhexen immer noch besser sind als das Rauschen der Lieblingsvampirclanumfragen.
drsrm war mir bis dato noch nich mal bekannt, danke für die anregung... :D
Nachtrag:
Die Problematik, die ich in B! einfach sehe, liegt nicht nur in die anti-demokratischen Tendenzen begründet, sondern auch in dem totalen Diskussionsverbot über eben diese.
Mag sein, dass ich durch ein anderes (Politik)Forum verwöhnt bin, aber an diese Mentalität kann ich mich einfach nicht mehr gewöhnen.
Ein weiterer Fakt, weswegen ich bei B! bin, ist das SLA-Forum... quasi mein Pet-System
Ansonsten käm der Mob noch auf den Gedanken, dass man ja mitbestimmen könne, dass man auf einmal die Tatsache gewahr werden könne, dass das Forum nicht nur Dienst am User sei, sondern, dass der User, der oftmals sich kreativ einbringt, auch einen Dienst am Forum leistet
Japp, Du sprichst mir aus der Seele.
jaja die oberchecker der rollenspielzunft wow coole typen haben echt ahnung
wahrscheinlich jeden buchstaben eingesaugt der was mit dem thema zu tun hat nun sind sie so toll cool und mächtig alle blicken zu ihnen auf und wenn sie den raum betreten geht ein raunen durch die volxmassen
die haben es doch garnicht nötig zu diskutieren aufgrund ihrer natürlichen autorität in einem SPIEL
(lol)
das zeigt mal wieder wie irreal manche werden
fachidioten eben
weiter so lass dir nix gefallen ! ich stehe hinter dir !
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